Ein Bezirk trauert um einen großen Politiker. Am 13. Oktober wurde Karl-Heinz Daniel 89 Jahre alt. Der ehemalige Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung Rodenkirchen und Ehrenvorsitzende des Stadtbezirksverbands FDP Köln-Süd verstarb kurz nach seinem Geburtstag am 25. Oktober. Stehende Ovationen wurden ihm 2019 beim Neujahrsempfang zuteil. Da war er bereits über 50 Jahre als Lokalpolitiker in Gemeinderat und Bezirksvertretung aktiv. Als Ehre empfand er es an jenem Empfang, sich ins Rote Buch des Stadtbezirks eintragen zu dürfen.
„Karl-Heinz Daniel war nicht nur ein hoch geschätzter Kollege, der sich auf politischer Ebene immer fair verhalten hat. Er war ein wandelndes Lexikon zu den Belangen der Bezirksvertretung und immer mit einer guten Portion Humor unterwegs“, würdigte Bezirksbürgermeister Manfred Giesen den verstorbenen Lokalpolitiker zu Beginn der Sitzung der Bezirksvertreter am Montag. Der Politik war der 1933 in Weimar geborene Daniel seit 1957 zugetan. 1967 zog er in den Kölner Süden, war seitdem vor Ort politisch aktiv. 1997 wurde er Bezirksvertreter, 2004 Fraktionschef der Rodenkirchener FDP, die ihn 2020 nach seinem Rückzug aus der Politik zum Ehrenvorsitzenden erklärte. Als er vor 55 Jahren seine Arbeit als Lokalpolitiker aufnahm, war die Bebauung des Sürther Feldes bereits für ihn ein Thema. Damals machte allerdings noch weniger die Bebauung, sondern der Geruch der Shell und Basell und die Befürchtung, die Frischluftschneise, zu verbauen Sorge. Politisch hat Daniel die Flinte in all seinen Jahren politischer Tätigkeit nie ins Korn geworfen. Ihm ging es immer darum, Engagement zu zeigen, ob in Politik, Sportvereinen, Kirche, Musik oder Kunst. „Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich auf gesellschaftlichen Ebenen einzubringen und die eigene Person wird durch das Zusammenwirken immer wieder in Frage gestellt“, war sein Credo. Privat hatte sich Daniel zurückgezogen, nachdem seine Frau Ingeborg schwer erkrankte. Ingeborg Daniel ist im Maternus Seniorenzentrum in vorstationärer Pflege, er selbst zog in das Seniorenzentrum, um bei seiner Frau sein zu können. „Sein großes Wissen, seine Vernetzung im Veedel, seine gesellige und ausgleichende Art werden uns sehr fehlen“, kondolierte Rüdiger Nies, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung Rodenkirchen.