> Was wäre ein Veedel ohne einen Sportplatz? Es würde wohl einiges fehlen. Auch die kleinsten Stadtteile besitzen einen, und häufig ist er beliebter Anlaufpunkt – natürlich in erster Linie für alle Sporttreibenden, aber auch für Festivitäten und andere gemütliche Zusammenkünfte.
In dieser Rubrik möchten wir Ihnen nun in unregelmäßigen Abständen Kölner Sportplätze vorstellen und Ihnen mehr Hintergründe über die dort beheimateten Vereine, das Ambiente wie auch über Möglichkeiten, Sport zu treiben, für Hobbysportler und/oder für Sportgruppen präsentieren. Wie bei den anderen Rubriken sind auch die Sportplätze nach den Himmelsrichtungen orientiert.
Gerne nehmen wir auch Vorschläge oder Wünsche und selbstverständlich auch ergänzende Informationen entgegen.

Kölner Norden

Sportplatz Auweiler-Esch an der Martinusstraße

Der Doppel-Stadtteil Auweiler-Esch ist vielen Kölnern, insbesondere darunter Karnevalisten, als Ort für jeckes Treiben vertraut. Wenn die fünfte Jahreszeit im hohen Kölner Norden ansteht, vergeht kaum ein Tag, wo sich die Karnevalsfreunde nicht begegnen oder sich insbesondere im extra für die sechs Hoch-Tage im Straßenkarneval aufgebauten Festzelt zum Schunkeln, Singen und Feiern treffen.
Traditionell wird das Zelt gleich neben dem Fußballplatz des ansässigen SV Auweiler-Esch aufgebaut. Viele Jahre holten sich hier die Aktiven blutige Schrammen und schmutzige Sportkleidung aufgrund des Tennenbelags. Im August 2021 war es damit aber vorbei, als das städtische Sportamt die neuen Kunstrasenplätze abgenommen und zur Nutzung frei gegeben hatte. Seitdem können sich kleine wie große Fußballer in den aktuell 21 Jugend- und einer Seniorenmannschaft nicht mehr über Dreck, Pfützen oder Staub beklagen. Nach einem sportlichen Durchhänger in den zurückliegenden Jahren startet das einzige Männer-Team aktuell in der untersten Liga.
Kleiner Tipp: Unbedingt im gemütlichen Vereinsheim vorbeischauen, wo frische Pizzen aus dem Steinofen zubereitet werden!

Kölner Norden

Sportplatz „Im Grund“

Etwas versteckt von der „Hauptstraße“ des Stadtteils, der Sebastianstraße, befindet sich der Sportplatz des Clubs für Bewegungsspiele (kurz: CfB) Ford Niehl 09/52, der seine Wurzeln im 1909 gegründeten CfB 09 Niehl hat. Zweiter Stammverein ist der 1930 gegründete FC Ford Köln, der als Betriebsmannschaft der Kölner Ford-Werke GmbH ins Leben gerufen wurde. Nach einer Neugründung des FC Ford Köln im Jahr 1952 fusionierten sie 1966 mit dem CfB 09 Niehl zum heutigen CfB Ford Niehl.
Die Anlage besteht aus zwei Kunstrasenplätzen, wobei interessanterweise zunächst der Nebenplatz einen grünen Belag erhielt und alle Teams, aus Desinteresse, den verhassten Haupt-Aschenplatz weiter zu bespielen, auf diesen wechselten. Erst einige Jahre später wurde der Hauptplatz, zu dem auch ein gemütliches Vereinsheim gehört (und die Terrasse zur Spielbeobachtung aus „höheren Ebenen“ einlädt), ebenfalls zum Kunstrasenplatz, so dass die „alte Ordnung“ wieder hergestellt werden konnte und nun beide Plätze in modernem Grün erstrahlen.
Der Verein, der Ende der 60er/Anfang der 70er in der drittklassigen Verbandsliga Mittelrhein eine hervorragende Rolle spielte, sich dort aber 1973 aus finanziellen Gründen zurückzog, schickt aktuell 18 Jugend- (von der U7 bis zur U19) sowie zwei Seniorenteams auf die Plätze; auch die „Alten Herren“ laufen im blau-weißen Trikot auf.
Die Vision der hervorragenden Nachwuchsarbeit, die einen sehr guten Ruf über die Grenzen der Stadt genießt, ist es, Spieler bereits im Bambini-Alter zu finden, in den Verein aufzunehmen und zu späteren Leistungsträgern der eigenen Seniorenmannschaften auszubilden. Die Junioren sind daher die Basis des Vereinserfolgs, weswegen deren Ausbildung und Förderung besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Aktuell spielen die ersten Herren in der siebtklassigen Bezirksliga und locken weiterhin Besucher aus dem sich direkt anschließendem Veedel an.

Kölner Norden

Sportplatz „Am Kutzpfädchen“

Der Stadtteil Fühlingen ist den meisten Kölnern wohl durch den Fühlinger See bekannt. Die wenigsten von ihnen werden daher wohl bis heute nicht nähere Bekanntschaft mit dem überschaubaren Veedel und seinen etwas mehr als 2000 Einwohnern gemacht haben, zumal Fühlingen sich einen „Dorfcharakter“ bewahrt hat, wo es noch nicht mal einen Supermarkt gibt.
Gleichwohl gibt es auch hier einen Sportplatz, der für viele Anwohner ein wichtiger Mittelpunkt des Alltagslebens im Kölner Norden ist.
Auf dem Sportplatz „Am Kutzpfädchen“ ist der SV Fühlingen-Chorweiler 1929/77 zu Hause, der seit 2014 auf einem schönen Kunstrasenplatz seine Spiele austragen und auch trainieren darf. Zwölf Jahre zuvor konnte nach langem Hin und Her zudem das gemütliche Vereinsheim eröffnet werden, das seitdem beliebter Treffpunkt der Aktiven, der Einheimischen wie auch von Auswärtigen ist.
Aktuell tritt der Sportverein mit zwei Senioren- und zehn Jugendteams an. Die beiden Männermannschaften spielen in der Kreisliga C und D und hegen aktuell keine höheren sportlichen Ambitionen. Doch es muss auch nicht immer sportlicher Ehrgeiz im Fokus stehen, denn der SV Fühlingen-Chorweiler legt eher großen Wert auf ein harmonisches Miteinander aller Vereinszugehörigen.

Kölner Norden

Am Niehler Hafen

Wer mehr oder weniger häufig über die Mülheimer Brücke ins Linksrheinische fährt, kennt den Platz vermutlich von Blicken aus dem Auto. Kurz vor der Abbiegung zur Boltensternstraße taucht rechterhand die Sportanlage der DJK Löwe Köln auf. Seit unzähligen Jahren ist der Aschenplatz, einer der wenigen Verbliebenen in der gesamten Stadt, die Heimat des Vereins, in dem auch noch Basketball, Leichtathletik, Tischtennis und Turnen praktiziert wird. Fußball spielen indes aktuell nur die Nachwuchskicker von der C- bis zur F-Jugend, Seniorenmannschaften laufen für die Löwen zurzeit nicht auf.
Der Sportplatz ist eingebettet in das Hafengebiet des Stadtteils Niehl, was dazu führt, dass er kein klassischer Veedels-Platz, also umgeben von Wohnhäusern oder benachbarten Gaststätten, ist. Dennoch ist er gerne Treffpunkt für Kinder und ihre Eltern, die beim Training oder den Spielen zusammenkommen, um sich auch über den neuesten Klaaf auszutauschen. Auch Leichtathleten nutzen die Anlage für sportliche Zwecke.
Unrühmlich ist der Sportplatz so manchem Fußballfan aufgrund eines der größeren Skandalspiele aus dem Jahr 2008 in Erinnerung geblieben. Um 37 Tore hatte die zweite Mannschaft von Germania Nippes vor dem letzten Saisonspiel das bessere Torverhältnis gegenüber dem Reserveteam der Spielvereinigung Rheinkassel-Langel und hatte schon den Sekt zum Aufstieg aus der untersten Kreisliga D kaltgestellt. Doch nach dem eigenen 10:0-Sieg bei der Zwoten des Ditib Sport-Klubs blieben die Korken in den Flaschen und die Jubelszenen aus. Zeitgleich hatte die zweite Mannschaft der DJK mit 1:54 gegen die Spieler aus Rheinkassel verloren, die sich somit doch noch völlig unerwartet den zweiten, zum Aufstieg berechtigenden Tabellenplatz sicherten. Bereits zur Halbzeit hatte der Gast 13 Tore erzielt; nach der Pause ging der Heim-Elf auch der letzte Funke Wille ab. Ohne auch nur im Ansatz einen Hauch von Gegenwehr zu zeigen, ließ man die Gegenspieler einfach laufen und selbst Bälle über die Linie rollen, nach denen sich der Torwart nach Augenzeugenberichten nur leicht hätte bücken müssen. Dem Schiedsrichter blieb angeblich keine Wahl, als das Trauerspiel stets wieder anzupfeifen.
In Vernehmungen vor der Spruchkammer des Fußballkreises schoben die Spieler ein Saufgelage, das erst wenige Stunden vor dem Spiel geendet habe, als Erklärung vor. Der Vorsitzende, der den Standfußball als „grob unsportlich“ bewertete, sorgte im Urteil für ein wenig Gerechtigkeit: Germania Nippes durfte noch aufsteigen, und die DJK-Phlegmatiker mussten dem Klub aus dem Nachbar-Stadtteil 2.000 Euro für „Spielbetriebs-Aufwendungen“ überweisen.

 

(angelehnt an das Buch „Fußballheimat Rheinland – 100 Orte der Erinnerung“)

Kölner Osten

Sportplatz Germania Mülheim (Wuppertaler Straße)
Ach, was war das für ein Drama in der Saison 2018/19. Nur noch ein einziges Herren-Team war übrig geblieben von den zahlreichen Mannschaften, die einst für den FC Germania Mülheim 1911 aufliefen. Wie so häufig, war auch hier der damalige Spiel-Untergrund die wesentliche Ursache. Obwohl der Verein bereits 2013 an erster Stelle der Prioritätenliste des städtischen Sportamts zu Umwandlung des Aschen- in einen Kunstrasenplatz stand, tat sich viele Jahre nichts an der Wuppertaler Straße. Trostlos war nicht nur der Anblick auf die Anlage, denn es sollte noch schlimmer werden, als sich das einzige Team nach der Hinrunde vom Spielbetrieb abmeldete und der Verein somit nur noch auf dem Papier bestand. Doch selbst in Köln geschehen manchmal Wunder, und im darauffolgenden September rückten tatsächlich endlich die lange versprochenen Bagger an. Bereits im Juli 2020 konnte der Platz wieder bespielt und der Verein mit Leben gefüllt werden, der sich seitdem über ansteigende Zahlen bei Mitgliedern wie Aktiven (aktuell zwei Männer- und elf Jugendteams) freuen darf. Bei der offiziellen Übergabe der Sportanlage wurde erwähnt, dass dies eine der besten Sportanlagen im rechtsrheinischen Köln sei. Einziger Wermutstropfen, da Vorgabe durch das Sportamt: Der Platz ist nun auch Heimstätte für alle Mannschaften des benachbarten DJK Viktoria Buchheim, der zuvor sein Training und seine Spiele nebenan auf dem Sportplatz an der Bergisch Gladbacher Straße durchführte. Gleichwohl: Germania lebt wieder und kann einer seiner wesentlichen Aufgaben, eine Anlaufstelle auch für sozial benachteiligte Bürger des Veedels zu sein, wieder verstärkt nachkommen.

Kölner Osten

Sportplatz Pohlstadtsweg

Der SC Brück 07 ist der neugegründete Nachfolgeverein des Vorgängervereins SC Brück 1930, der 1994 mit dem ebenfalls nicht mehr existierenden SC Viktoria Köln (Nachfolge-Verein FC Viktoria Köln wurde 2010 gegründet) zum SCB Preußen Köln fusionierte. Die Historie der Sportplätze des SCB 07 ist etwas verwirrend, aber auch spannend. Bis vor zwei Jahren spielte der Verein auf einem Aschenplatz an der Flehbachstraße, der aber laut Insider-Aussagen illegal erbaut wurde. Dieser soll nun bald abgerissen werden, doch zurzeit nutzt der Club die Anlage überwiegend noch für Trainingszwecke. Der erfolgte Umzug war indes schon länger geplant.
Der neue Sportplatz ist der ehemalige Platz des SV Rot-Schwarz Neubrück, der bis zu seinem Umbau zum Kunstrasenplatz ebenfalls ein Terrain aus Asche aufwies. Im Grunde ist der heutige SC Brück somit fast dorthin zurückgekehrt, wo sein Vorgängerverein zu Hause war. Dank der finanziellen Unterstützung eines Spielhallenbesitzers marschierte jener nämlich dort bis in die drittklassige Oberliga Nordrhein Ende der 80er Jahre durch, wo er sich einige Jahre hielt und zunächst auf einem Aschenplatz am Schulzentrum Ostheim spielte. Später erfolgte der Umzug auf den Rasenplatz am Pohlstadtsweg, der sich bis heute neben der Anlage des ehemaligen Rot-Weiß-Platzes und somit der aktuellen Heimat des Nachfolgevereins SC Brück 07 befindet, nun aber für Trainingseinheiten von Viktoria Köln genutzt wird.
Der SC Brück hat somit zwar sein Heimat-Veedel verlassen, doch haben sich sowohl die Spieler als auch Zuschauer längst an die rund zwei Kilometer entfernte neue Heimat im Nachbar-Stadtteil gewöhnt. Hier geht es bisweilen auch hoch her, denn das SCB-Publikum gilt als fanatisch und hat den Ruf, sich bisweilen nicht gerade sportlich fair zu verhalten.

Kölner Osten

Sportplatz „Stammheimer Ring“

Nicht weit vom herrlichen Schlosspark entfernt, befindet sich die Sportanlage des TuS Stammheim am Rande des Stadtteils. Bis vor wenigen Jahren noch auf einem ungeliebten Aschenplatz kickend, laufen die aktuell drei Senioren- und erstaunlichen 20 Jugendmannschaften inzwischen auch hier auf einem attraktiven Kunstrasenplatz auf, der eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft für den fußballerischen Nachwuchs darstellt.
Der TuS 1889 Köln-Stammheim e.V. ist ein Verein mit großer Tradition und seit vielen Jahren eine bedeutsame Anlaufstelle für Fußballinteressierte. Die Vereinsgeschichte begann, als sich ein heutiges Ehrenmitglied mit einigen Freunden eine Mannschaft bildete. Aus diesem Team entstand schließlich in kurzer Zeit ein ganzer Verein.
Der TuS sieht es als eine wichtige Aufgabe, die Jugend zu fördern und ihr ausreichend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Mit über 500 Mitgliedern, die sich häufig auch ehrenamtlich im Verein engagieren, sind die Blau-Weißen zudem einer der größten Fußballvereine der Region.
Doch Fußball ist im TuS nicht alles, denn es existiert auch eine Freizeitabteilung, in der Interessierte turnen (für Frauen, Kinder oder Mutter-/Vater-Kind) sowie dem Senioren-Sport oder auch Trampolin-Aktivitäten nachgehen können. Natürlich ist der Verein auch hervorragend ins Veedelleben integriert und darf mit seinen Aktiven nicht beim Karneval, Schützenfest oder weiteren Feierlichkeiten fehlen.

Kölner Osten

Sportplatz am Schulzentrum Ostheim

Wenn die Schüler des Schulzentrums Ostheim am Hardtgenbuscher Kirchweg ihren Schulsport auf dem seit einiger Zeit mit Kunstrasenbelag versehenen Sportplatz hinter der Turnhalle durchführen, ahnen sie natürlich nicht die historische Dimension der Anlage. Es ist aber auch schon einige Zeit her, dass der Sportplatz überregionale Bedeutung erhielt und hier, man glaubt es kaum, drittklassiger (!) Fußball stattfand.
Wir gehen daher zurück in die 1980er Jahre – in eine Zeit also, als unterhalb der 2. Fußball-Bundesliga noch acht drittklassige bundesweite Oberligen existierten. In der Oberliga Nordrhein konnte sich ab 1988 auch der SC Brück, zuerst für zwei Jahre, Drittligist nennen. Seine Heimspiele trug der 1930 gegründete und 1994 durch eine Fusion mit Viktoria Köln zum SCB Preußen Köln aufgelöste Klub dabei anfangs auf dem seinerzeitigen Aschenplatz des Schulzentrums Ostheim aus. Statt wie heutzutage üblich und vorgeschrieben auf Rasen, mit abgetrenntem Gästeblock, Tribüne und VIP-Plätze gab es hier lediglich eine Handvoll Stehplätze auf einer Längsseite (inzwischen zurückgebaut, s. Foto unten rechts). Sonst nichts. Stadion- und rasenverwöhnte Teams wie RW Oberhausen oder Wuppertaler SV mussten sich daher auf hartem, ungewohntem Geläuf dem Aufsteiger stellen und erlebten trotz lautstarker Fan-Unterstützung ihr sportliches Fiasko. Wer heute seine Runde um den Sportplatz dreht, kann sich kaum vorstellen, dass sich hier bisweilen 2000 Zuschauer lediglich auf einer Seite tummelten.
Neben den Schülern nutzen auch Hobby-Läufer die Anlage, und auch die Fußballer des SC Köln 2000 und Union Köln haben hier nun eine Heimat gefunden. Doch Drittligafußball wird die Anlage nie mehr erleben.

(angelehnt an das Buch „Fußballheimat Rheinland – 100 Orte der Erinnerung“)

Kölner Süden

Franz-Kremer-Stadion

Inmitten des Grüns des Klettenbergparks Trainings- und Spielstätten für einen Profifußballverein zu bauen, galt schon in den 60er Jahren als gewagt. Doch Franz Kremer, Präsident des noch jungen 1. FC Köln, hatte seine Visionen und ließ sich davon nicht beirren. So entstanden Trainingsplätze, das Vereins-Restaurant „Geißbockheim“ und auch das später nach ihm benannte und 1971 als „Amateurstadion“ eröffnete Stadion, das, anfangs noch 10.000 Besucher fassend, bis heute zur Heimstätte der zweiten Mannschaft wurde (auch die A- und B-Jugend sowie die Frauen tragen hier oder auf den Nachbarspielfeldern inzwischen ihre Spiele aus). Seitdem ist die gesamte Anlage inklusive Stadion fester Bestandteil des Lebens in den angrenzenden Veedeln von Sülz und Klettenberg.
1977 erhielt das Stadion zu Ehren seines ersten und langjährigen Präsidenten, von Vereinsgründung 1948 bis zu seinem plötzlichen Tod 1967, seinen bis heute gültigen Namen. Kremer war bereits als Vorsitzender des Kölner Ballspiel-Club 1901, der mit der Spielvereinigung Sülz 07 zum Verein mit dem markanten, auf den Hinterbeinen stehenden Ziegenbock im Wappen fusionierte, ein Visionär und lebte mit Tatendrang sowie modernen Managementmethoden seinen Traum, einen städtischen Großverein in der Spitze des nationalen Fußballs zu etablieren. Frühzeitig hatte der Dauer-Raucher schwerer Importe daher seinem Verein profihafte Strukturen geschenkt, die mit den Meistertiteln 1962 und 1964 höchsten Ertrag abwarfen.
Neben dem Stadion, das 2005 für die Regionalliga und die jedoch stets abzählbaren Besucher (es sei denn, der Gastverein bringt genügend Fans mit…) sicherheitstechnisch umgebaut wurde, erinnert die schmale Straße, die von der Berrenrather Straße als Franz-Kremer-Allee zum Stadion führt, an den mächtigen Präsidenten.

Kölner Süden

Jean-Löring-Sportpark

Das Südstadion, Heimstätte des SC Fortuna Köln, gehört natürlich dazu. Doch auch die Sporthalle, das Clubheim inklusive Geschäftsstelle, ein Kleinfeld sowie drei Groß-Spielfelder (Rasen, Kunstrasen, Asche) sind Teil der städtischen „Bezirkssportanlage Süd“. Zu Ehren von Fortunas Dauer-Mäzen und Präsidenten wurde der gesamte Komplex 2014 in Jean-Löring-Sportpark umbenannt.
Hans Löring, der sich selbst „Jean“ nannte und von vielen Kölnern liebevoll wie anerkennend „de Schäng“ gerufen wurde, trat 1966 das Amt des Präsidenten beim Südstadtclub an und blieb es für unvorstellbare 35 (!) Jahre. In seine Epoche fiel die erfolgreichste Zeit des Vereins, der zunächst im Zwei-Jahres-Rhythmus einen Aufstieg nach dem nächsten feierte, 1973 für ein Jahr in der ersten Liga ankam und schließlich 1983 das Derby-Pokal-Endspiel erreichte (0:1). Unzweifelhaft ist es Lörings großzügiger finanzieller Zuwendung (über 30 Millionen DM) zu verdanken, dass sich Fortuna bis heute einen vorderen Platz in der ewigen Zweitligatabelle sichern kann, denn angesichts nur weniger hundert Zuschauer, die sich jahrelang auf den Rängen des Südstadions verloren, wäre der Verein nicht überlebensfähig gewesen.
Es sind insbesondere zwei Geschichten, die sich bis heute um Jean Löring, einem der letzten Patriarchen im deutschen Profifußball, ranken: So soll der gelernte Elektriker während eines Heimspiels in den 1980ern nach einem Flutlichtausfall dieses höchstpersönlich repariert haben, und Trainer Toni Schumacher erhielt von ihm in der Halbzeitpause eines Spiels gegen Waldhof Mannheim 1999 die Kündigung, was de Schäng mit den Worten „Ich als Verein musste reagieren“ kommentiert haben soll.
Steuerschulden seines Unternehmens trieben ihn, aber auch sein „Vereinche“, wie er ihn nannte, in den Ruin und letztlich in eine mehrfache Insolvenz. Löring starb verarmt im März 2005 und wurde auf dem Südfriedhof, nicht weit vom Ort seines Schaffens, beerdigt.
Schon längere Zeit ist die Modernisierung und eine Erweiterung des Sportparks um zusätzliche Plätze und einen Hallenneubau geplant, doch die selbst ernannte „Sportstadt“ Köln lässt dieses Vorhaben seit Jahren ruhen.

Kölner Süden

Sportplatz Zaunhofstraße

Wenn man sich lediglich nach gängigen Vorurteilen seine eigene Meinung bildet, dann ist der Stadtteil Meschenich an der Grenze zu Brühl für den Kölner Süden das geographische Pendant zum Stadtteil Chorweiler im Kölner Norden. Denn wer von Meschenich spricht, meint fast immer ausschließlich den verrufenen Kölnberg und hiermit zwangsläufig Verbrechen, Dreck und soziale Armut. Doch dieses Klischee wird Meschenich nicht gerecht, denn der Stadtteil verfügt auch über herrliche sympathische Einfamilienhäuser, die vielen Einheimischen bisweilen seit Generationen eine geliebte Heimat bedeuten.
Sportlich ist der SC 1923 Meschenich mit seinen drei Herren- und vier Jugendteams DIE Anlaufstelle für sportlich Begeisterte. Regelmäßig tummeln sich auf dem Sportplatz an der Zaunhofstraße Kinder und Jugendliche, um ihre Fußball-Leidenschaft auszuleben, die auch nach eingebrochener Dunkelheit erst nach einem Veto der Eltern endet. Vor drei Jahren konnte dem Aschenplatz nach langem Warten endlich Lebewohl gesagt werden, und seitdem leuchtet die Platzanlage auch hier in einem künstlichen Grün. Ferner verfügt der Klub nun über moderne, wenn auch zu klein geratene Umkleidekabinen und ein schmuckes Vereinsheim. Es hat sich also einiges getan im Verein, der übrigens nicht dem Fußballkreis Köln, sondern dem Fußballkreis Rhein-Erft angehört.
Mit Tennis, Fitness-Gymnastik, Kinderturnen und Volleyball kommen übrigens auch Nicht-Fußballer beim Sportclub auf ihre Kosten; hierfür stehen nahegelegene Tennisplätze und eine Turnhalle zur Verfügung.

Kölner Süden

Sportplatz Kapellenstraße

Es war ein wirklich sehr, sehr langer Weg, den der SC Rondorf zur Verwirklichung seiner Träume erleiden musste. Doch seit Anfang 2025 ist sie nun endlich fertig, die neue sportliche Heimat an der Kapellenstraße unweit der englischen Schule.
Bereits 2007 (!) reiften erste Pläne zum Bau einer neuen Anlage, denn schon damals fühlten sich die Fußballer auf dem Aschenplatz an der Pastoratsstraße nicht wohl. Im Sommer zu stickig und zu staubig, konnten im Herbst und Winter oft Spiele nicht stattfinden, weil der Platz unter Wasser stand oder völlig vermatscht war. Als vor einigen Jahren eine neue Sportanlage in Sürth mit zwei Kunstrasenplätzen neben der Gesamtschule Rodenkirchen entstand, zog die Seniorenteams um und teilten sich die Anlage seitdem mit anderen Clubs, darunter etwa mit dem neu entstandenen FC Rheinsüd. Doch auch das konnte nur eine Übergangslösung sein, denn natürlich wollten die Blau-Weißen wieder „nach Hause“ und dort endlich eine moderne Heimstätte finden.
Nach etlichen Bauverzögerungen, unsicherer Finanzierung und anderen Schwierigkeiten ist die Anlage nach fast 18 Jahren jetzt aber Realität. Das schmucke Klubheim trennt den Kunstrasen- von einem Rasenplatz, der demnächst den Fußballerinnen des 1. FC Köln zu Trainingszwecken dienen soll. Der Kunstrasenplatz wird hingegen von allen Senioren- und Jugendteams des SCR bespielt, und es ist für den Verein zu hoffen, dass sich ihm nun noch weitere interessierte Nachwuchskicker anschließen werden und hier vielleicht eine Karriere starten wie damals der spätere FC-Profi Timo Horn.
Der alte Aschenplatz an der Pastoratsstraße wird hingegen demnächst verschwinden und neuen, attraktiven Wohnhäusern Platz machen.

Kölner Westen

Sportplatz SC Schwarz-Weiß Köln am Kolkrabenweg

Nicht weit vom Westfriedhof und angrenzenden Wohnhäusern ist der Sportclub Schwarz-Weiß Köln 1912 am Kolkrabenweg zu Hause. Der Verein ist eine feste Größe in seinem Veedel: Mit über 450 aktiven Spielern, 32 engagierten Trainern sowie 20 Mannschaften in verschiedenen Alters- und Leistungsbereichen ist der SC mehr als nur ein Fußballverein. „Wir sind eine sportliche Gemeinschaft, in der Zusammenhalt, Fairness und Entwicklung an erster Stelle stehen – vom ersten Training bis zum Punktspiel“, verspricht die Webseite und hofft auf weitere interessierte Spieler und Mitwirkende.
Seit 2017 kann der Club sein Training wie auch Spiele auf einem schmucken Kunstrasenplatz austragen. Ende 2013, ein Jahr nach dem 100jährigen Bestehen des Vereins, verkündete Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges seinerzeit den Bau der neuen Kunstrasensportanlage auf der Weihnachtsfeier der Schwarz-Weißen. Rund drei Jahre nahmen die Bauarbeiten inklusive der Altlastentsorgung des ehemaligen Tennenbelags in Anspruch, was zur Folge hatte, dass zwischenzeitlich an der Biesterfeldstraße (ehemals SSV Vogelsang) in der Nähe gespielt werden musste und einige Unannehmlichkeiten, etwa ungenügende Umkleidemöglichkeiten, in Kauf genommen werden mussten.
Wie bei vielen Vereinen mit Kunstrasenspielfläche profitierte auch der SC Schwarz-Weiß vom neuen Spielbelag und kann sich über regen Zulauf des fußballerischen Nachwuchses erfreuen.

Kölner Westen

Sportplatz Walter-Binder-Weg

In unmittelbarer Nähe zum RheinEnergie-Stadion und mitten im Wald gelegen, treten die überwiegend aus Studenten der ebenfalls in Müngersdorf angesiedelten Dt. Sporthochschule in Fußballmannschaften gegen ihre Gegner an. Viele Jahre bestand die weitläufige Anlage aus zwei Aschenplätzen, doch nach Modernisierungsarbeiten vor wenigen Jahren wurde der frühere Hauptplatz abgetragen und begrünt sowie der Nebenplatz zum Kunstrasen-Spielfeld umgebaut.
Es war 1998, als drei Enthusiasten einige Helfer um sich scharrten und einen Verein gründeten. Durch Werbung an der Sporthochschule sowie an den Theken der Stadt verbreitete sich die Kunde der Vereinsgründung rasch, und schnell waren die ersten begeisterten Spieler gefunden. Angesteckt von so viel Enthusiasmus ging auch eine Damen-Mannschaft an den Start, so dass zwei Teams vom „Vorwärts Spoho ´98 e.V.“ getauften Verein in die Saison 1998/99 starteten. Schon bald stellten sich die ersten Erfolge ein: 2000 stiegen die Herren in die Kreisliga B, 2003 die Frauen in die Landesliga auf.
Anfänglich noch auf dem alten Aschenplatz am Carl-Diem-Weg an der Sporthochschule beheimatet, zog der Verein 2004 auf die Vereinsanlage der Telekom Post in Bocklemünd um, wo er jedoch nicht heimisch wurde. Der Umzug zum Walter-Binder-Weg erwies sich dann als Glücksgriff, und nach einigen Anfangsschwierigkeiten anerkannten die Aktiven die Anlage schnell als „ihre“ Heimat. Schon bald konnte der Klub ein zweites Herren-Team und 2010 auch eine E-Jugend in grün-weiße Kleidung stecken; weitere Jugend- und Frauenmannschaften sollten in den nachfolgenden Jahren hinzukommen. Inzwischen laufen zwei Männer-, vier Frauen- und 18 Jugendteams für Spoho auf, dessen Philosophie stets war und ist, dass nicht der Leistungsgedanke, sondern das soziale Miteinander und die Freude am Fußballspiel im Vordergrund stehen.
Vor einiger Zeit stellten jedoch Platzprobleme den Verein vor Herausforderungen. Wegen Wasserschaden musste der vordere „Hauptplatz“ aufgegeben und das Vereinsheim gesperrt werden. Dies führte zu einem längeren Umzug aller Teams, die auf den Sportplätzen am Salzberger Weg Aufnahme fanden. Jahrelange Gespräche mit der Stadt Köln und anderen öffentlichen Institutionen führten dann zum Projekt „Vision Nordfeld“, durch das der Traum eines eigenen Kunstrasenplatzes nebst neuem Vereinsheim und einer sportlichen Heimat wieder am Walter-Binder-Weg Realität wurde.

Kölner Westen

TPSK-Sportpark

Im Kölner Westen ist die Sportanlage des Telekom-Post Sport Köln (kurz: TPSK) 1925 vielen Aktiven ein Begriff. In ihrer fast 100jährigen Vereinsgeschichte bieten die Postler in Bocklemünd ein vielfältiges Sportangebot für Jung und Alt – ganz egal, ob die Sportler eine Mannschaftssportart, individuelle Disziplinen oder ein gesundheitsorientiertes Training ausüben möchten.
Zum weitläufigen Sportpark am Freimersdorfer Weg gehören Tennisplätze, Beachvolleyball-Felder und zwei Fußballfelder. Während im Mannschaftssport auch Basketball, Floorball, Handball und Volleyball zum Sportangebot des Vereins gehören, finden auch Kampfsportler und Individualisten, etwa beim Bogenschießen, hier eine sportliche Heimat.
Sehr begehrt sind in den warmen Monaten sportliche Duelle auf dem sandigen Untergrund beim Beachvolleyball, doch auch der Fußball wirkt anziehend. Besonders seit dem Zeitpunkt, als der alte Aschenplatz vor einigen Jahren zu einem Kunstrasenplatz umgebaut wurde, finden immer mehr heranwachsende Kicker ihren Weg zum TPSK. Der Seniorenbereich ist mit lediglich nur einer Herrenmannschaft indes noch sehr ausbaufähig. Schade auch, dass der schöne Rasenplatz seit der Eröffnung des Kunstrasenplatzes für Spiele nicht mehr genutzt wird.
Sportbegeisterte im Kölner Westen können sich gerne auf der Vereinswebseite über das abwechslungsreiche Sportangebot des Klubs informieren.

Kölner Westen

Sportplatz Apenrader Straße

Mitten im Wohnviertel von Neuehrenfeld liegt der Sportplatz des SC West Köln an der Apenrader Straße. Der Klub ist ein wichtiger sozialer Anlaufpunkt im Veedel und bespielt den allerersten, im Stadtgebiet realisierten Kunstrasenplatz. Dass die Blau-Gelben nicht nur aufgrund des Sportfeldbelags eine hohe Anziehungskraft insbesondere für den Nachwuchs besitzen, beweisen die insgesamt 27 Jugendmannschaften, die sich den Platz mit zwei Männer- und einem Frauenteam teilen. Kein Wunder, dass der Klub seit Jahren darauf drängt, dass der oben gelegene Aschenplatz ebenfalls zu einem Kunstrasenplatz umgewandelt wird.
Selbst am halbprofessionellen Fußball war der SCW einst beteiligt, als er 1951 mit dem VfL 99, Kölns ältestem Fußballverein, eine Spielgemeinschaft bildete und das Abenteuer 2. Liga West annahm. Doch nach nur zwei Monaten war die Spielgemeinschaft zahlungsunfähig; es kam zum Lizenzentzug und die Mannschaft wurde aus der Wertung genommen. Aktuell tritt die Erste in der Kreisliga A an, doch das Hauptaugenmerk des Vereins gilt ohnehin mehr der Förderung des Jugendfußballs. Nicht ohne Stolz kann der Klub vermelden, dass schon einige Talente aus seinen Reihen später im Profifußball landeten.
Erfolgreich konnte der Verein zudem eine Insolvenz überwinden, die durch den Erwerb des Geländes und anschließenden Bauplänen erfolgte. Neben dem Vereinsheim wurde eine Kindertagesstätte geplant, deren Mieteinnahmen wiederum den Bau moderner Umkleidekabinen finanzieren sollten. Bauverzögerungen und Kostensteigerungen führten schließlich jedoch in die Insolvenz. Erst als ein Investor das Gelände übernahm, konnten die hehren Ziele realisiert werden. Und so fliegt nun manchmal ein Fußball aus dem Kita-Gelände über den Zaun und bleibt auf der wirklich herrlichen Anlage des Klubs liegen.
.