> Köln hat eine große Geschichte, und nicht selten werden Einheimische wie Touristen Augenzeugen von so mancher historischer Stätte. Beonders die zahlreichen Torbögen und Forts lohnen einen Besuch. Wir haben hier für Sie einige Vorschläge.

Kölner NOrden

Fort X (Neusser Wall)

Hinter dem Weinmuseum und somit in der Nähe der Nord-Süd-Fahrt, am Neusser Wall, befindet sich das Fort X, das vielen Kölnern auch durch diverse Veranstaltungen, etwa im Rahmen des „Sommer Köln“ mit den legendären Mitsingkonzerten, bekannt ist. Als nördlichstes Fort im inneren Festungsgürtel gehört es zu den ursprünglich elf um das linksrheinische Köln angelegten Festungsanlagen. Erbaut wurde das Fort von 1819 bis 1825 nach Plänen des Architekten Ernst Ludwig von Aster. Bis heute ist sein ursprüngliches Gesamtkonzept und die einzelnen Elemente noch gut zu erkennen. Die Webseite der Stadt Köln informiert, dass der Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 den Abriss aller Festungen bis 50 Kilometer östlich des Rheins vor und Fort X wurde bereits seit 1912 nicht mehr seinem Zweck entsprechend genutzt. Durch einen Antrag auf Erhaltung von der Sprengung verschont, gestaltete Gartenbaudirektor Fritz Encke 1921 die Festung zu einem grünen Fort um und errichtete einen symmetrischen Rosengarten. Dessen Anlage geht maßgeblich auf den Rosenliebhaber und damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer zurück. Im Zweiten Weltkrieg wurde Fort X durch zwei Treffer beschädigt. Nach dem Krieg fanden ausgebombte Familien im Fort X eine Unterkunft. Heute umfasst die hervorragend und nahezu im Urzustand erhaltene Anlage einen Park mit einer Gesamtfläche von annähernd 100 Hektar. Rund 2000 Rosen aus 40 verschiedenen Sorten verwandeln den Rosengarten, der von November bis April jedoch geschlossen ist, in ein einzigartiges Blütenmeer. Obwohl er auf den Mauern des Festungsbauwerks thront, ist er barrierefrei zu erreichen und wird gerne von Personen zur Beobachtung des Sonnenuntergangs aufgesucht.

Über die Jahrhunderte wurde die Torburg vielfältig genutzt. So war sie Festungsbau, Zollerhebungsstelle, Gerichtshaus und diente bis Ende des 19. Jahrhunderts auch als Gefängnis für Militärsträflinge. Nachdem die Burg den zweiten Weltkrieg annähernd gut überstanden hatte, wurden später Wehrgang, Dachausstiegsturm und Westturm restauriert respektive nachgebaut.

Die Eigelstein-Torburg, die auch an außergewöhnliche Ereignisse der Kölner Stadtgeschichte erinnert (etwa durch das Wrack des Rettungsbootes „Cöln“, das als Mahnmal für 379 Matrosen dient, die beim Untergang der »Cöln« 1914 während einer Seeschlacht vor Helgoland ihr Leben ließen), war auch Heimat des Stadt- und Kunstgewerbemuseums. Nach Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren ist sie aktuell Wirkungsstätte der Offenen Jazz Haus Schule und präsentiert sich als dreigeschossiges Doppelturmtor.

Kölner NOrden

Die Eigelstein-Torburg

Eine Reise ins Mittelalter begeht jeder Spaziergänger, der durch die Eigelstein-Torburg, ganz in der Nähe vom Ebertplatz und an den Eigelstein anschließend, schlendert. Die Torburg wurde als Teil der Stadtbefestigung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Als nördlichstes von insgesamt zwölf Toren schützte sie die für Köln wichtige Hauptverkehrsader, die ehemalige römische Heerstraße nach Neuss und Xanten.

Über die Jahrhunderte wurde die Torburg vielfältig genutzt. So war sie Festungsbau, Zollerhebungsstelle, Gerichtshaus und diente bis Ende des 19. Jahrhunderts auch als Gefängnis für Militärsträflinge. Nachdem die Burg den zweiten Weltkrieg annähernd gut überstanden hatte, wurden später Wehrgang, Dachausstiegsturm und Westturm restauriert respektive nachgebaut.

Die Eigelstein-Torburg, die auch an außergewöhnliche Ereignisse der Kölner Stadtgeschichte erinnert (etwa durch das Wrack des Rettungsbootes „Cöln“, das als Mahnmal für 379 Matrosen dient, die beim Untergang der »Cöln« 1914 während einer Seeschlacht vor Helgoland ihr Leben ließen), war auch Heimat des Stadt- und Kunstgewerbemuseums. Nach Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren ist sie aktuell Wirkungsstätte der Offenen Jazz Haus Schule und präsentiert sich als dreigeschossiges Doppelturmtor.

Kölner Osten

Zwischenwerk Xia (Herler Ring 176)

Da der Innere Festungsring Anfang des 19. Jahrhunderts aufgrund neuer Entwicklungen in der Rüstungsindustrie nicht mehr unüberwindbar und somit nicht mehr ausreichend war, entschied ddie Stadt, dem ersten einen zweiten Festungsring vorzulagern, den heutigen „Äußeren Festungsring“. Dieser zweite Ring schloss ein beinahe doppelt so großes Gebiet wie die mittelalterliche Stadtbefestigung ein.
Insgesamt gab es 23 Zwischenwerke im äußeren Festungsring. In der Regel hatte jedes Fort zwei Zwischenwerke, eins links und eins auf der rechten Seite. Als Bezeichnung erhielten die Zwischenwerke die Nummer des zugehörigen Forts mit der Ergänzung a oder b. Die vom Feind aus gesehenen Zwischenwerke links der Forts erhielten den Zusatz a, die rechts gelegenen den Zusatz b.
Das Zwischenwerk XIa zählt zu den 17 großen Zwischenwerken und wurde in den Jahren 1877-1879 am Herler Ring südlich der Bergisch Gladbacher Straße erbaut. Der Grundriss der großen Zwischenwerke entsprach einem Trapez, an dessen längster Seite von 160 Metern sich der Haupteingang befand. Die Tiefe der Anlage belief sich auf 60 Meter.

Bis auf die Kehlkaserne wurde auch dieses Zwischenwerk 1920 aufgrund der Festlegungen im Versailler Vertrag geschleift. Der städtische Gartenbaudirektor Fritz Encke plante eine Umgestaltung der Anlage in ein grünes Fort mit Sportanlage. Die Umsetzung der Pläne folgte kurz darauf und die Kehlkaserne erhielt einen Anbau, in dem eine Gaststätte untergebracht war.
Seit 1924 nutzt der Männerturnverein (MTV) Köln die Bauten als Vereinsheime und die Sportanlage als Trainingsgelände, die Gastronomie war bis 2011 regelmäßig besetzt. Heute sind beiderseits der Sportplätze Rückstände der Flankengräben und Wallanlagen erkennbar.
(Ergänzende Informationen durch: www.kuladig.de)

Kölner Osten

Fort XI (Piccoloministr. 1)

Das zwischen 1877 und 1881 errichtete Fort XI liegt an der Piccoloministraße und dem Mülheimer Ring und ist umgeben von den Zwischenwerken XIa und XIb sowie mehreren Infanterie-Stützpunkten. Schon sieben Jahre nach der Fertigstellung musste das Fort teilweise modernisiert und verstärkt werden. Dabei erhielt die Decke der Kehl-und Spitzenkaserne eine Verstärkung in Form eines Sandpolsters von einem Meter Dicke und einer Stampfbetonschicht von 1,20 Meter. Zudem wurde die Spitzkaponniere beseitigt und in die Kontrescarpe eine Spitzengrabenwehr installiert.

In den Jahren 1926 bis 1930 wurde das Fort XI vom damaligen städtischen Gartendirektor Fritz Encke zu einer Gartenanlage umgestaltet, die heute immer noch zu erahnen ist. Nach dem 2. Weltkrieg gaben sich mehrere Nutzer des Forts die Klinke in die Hand, wodurch das Fort belastet wurde und sukzessive verfiel. Erst Anfang der 1990er Jahre änderte sich die Situation, als das Gebäude für die Jugendarbeit hergerichtet wurde. Heute arbeitet der Kulturförderverein Fort XI e.V. an der Erhaltung und an der Denkmal erhaltenden Nutzung des Forts.

Kölner Süden

Zwischenwerk VIII b (Konrad-Adenauer-Straße)

Die nach der Pfarrei St. Severinus und am Chlodwigplatz gelegene Severins-Torburg, die der Kölner einfach „Vringspooz“ nennt, ist neben der Eigelstein-Torburg, der Ulrepforte und dem Hahnentor eine der erhaltenen früheren Stadttorbögen der mittelalterlichen Stadtmauer.

Wer von der Rheinuferstraße kommt und rechterhand Richtung Bonner Verteiler abbiegt, bemerkt auf der linken Seite ebenfalls ein Fort. Dies ist das sog. „Zwischnwerk VIIIb“ und stellt das heuteam besten erhaltene Festungswerk aus preußischer Zeit dar. Da der Abstand zwischen den zunächst vorgesehenen zwölf 12 Forts auf beiden Seiten des Rheins zu groß war, wurde 1874 beschlossen, sogenannte Zwischenwerke zu errichten, die den Abstand der Festungen untereinander auf 0,7 bis 1,8 Kilometer reduzierten. Insgesamt entstanden 23 Zwischenwerke, deren Bezeichnung sich aus der römischen Ziffer des zugehörigen Forts und einem zusätzlichen Buchstaben (vom Fort aus in Feindrichtung rechts „a“, links „b“) ergab. Der Grundriss und die Bauweise der Zwischenwerke orientierten sich ebenso an den Forts. Die 17 großen Zwischenwerke waren den Forts dabei sehr ähnlich und umfassten ebenfalls die Ausmaße von rund 160 Meter in der Breite und 90 Meter in der Tiefe. Das Zwischenwerk VIIIb wurde von 1876 bis 1878 errichtet und zählt zu den großen Zwischenwerken. Im Verhältnis zu den restlichen Festungsbauten des äußeren Festungsrings liegt es relativ nah an der Stadt, da bei der Standortplanung der bereits bestehende Stadtteil Rodenkirchen berücksichtigt wurde. Das Werk ist eines der wenigen, noch heute vorhandenen preußischen Festungswerken, das noch den besten Erhaltungszustand aufweist und nur teilweise geschleift wurde. Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wollte das Werk und das umgebende Gelände in sein Grüngürtelkonzept einbeziehen, so dass der städtische Gartenbaudirektor Fritz Encke um 1926 einen gärtnerischen Entwurf vorlegte. Nach 1945 beherbergte die Kehlkaserne das Grünflächenamt der Stadt Köln, heute befinden sich dort die Vereinsräume der CRIFA (Cologne research – Institute of Fortification Architecture), die hier auch das Kölner Festungsmuseum betreibt. Auf dem zugehörigen Außengelände wurde 1985 ein Skulpturenpark eingerichtet, der inzwischen jedoch stark vermodert ist und mit Graffitis verunstaltet wurde. Zwischenzeitlich wurde zudem auf dem Außengelände im Rahmen der Kölner Museumsnacht Stockbrot gebacken und an das mittelalterliche Leben in Köln erinnert. (Ergänzende Informationen durch: www.kuladig.de)

Nach der Schleifung der Stadtmauern 1881 beherbergte das Tor ein Naturkunde-, später ein Hygienemuseum und war während der NS-Zeit Heimat der Kölner Hitler-Jugend. 1979 wurde die Torburg zu einem Bürgerzentrum umgebaut. Fest verbunden ist die Severins-Torburg mit dem Karneval: So führt das Reiter-Korps Jan von Werth an Weiberfastnacht hier regelmäßig die Sage von „Jan un Griet“ auf; der Kölner Rosenmontagszug hat an der Severins-Torburg seit vielen Jahren seinen Startpunkt.

Seit 2005 ist die Torburg zudem offizielle „Trau-Stelle“ für angehende Ehepaare und nach dem Rathaus der zweitbeliebteste Ort der Stadt, sich verliebt das Ja-Wort zu schenken. Und noch eine Anekdote: Schräg gegenüber der Torburg wohnte einst der Kölner Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken.

Kölner Süden

Die Severins-Torburg

Die nach der Pfarrei St. Severinus und am Chlodwigplatz gelegene Severins-Torburg, die der Kölner einfach „Vringspooz“ nennt, ist neben der Eigelstein-Torburg, der Ulrepforte und dem Hahnentor eine der erhaltenen früheren Stadttorbögen der mittelalterlichen Stadtmauer.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, war die Severins-Torburg eines der Repräsentationstore Kölns während des Mittelalters, wo Adlige, Prinzen und Könige würdevoll empfangen und gefeiert wurden. Um das 15. Jahrhundert wurden dem Tor Geschützkammern hinzugefügt, später erfolgte eine Verkleinerung der Torpassage.

Nach der Schleifung der Stadtmauern 1881 beherbergte das Tor ein Naturkunde-, später ein Hygienemuseum und war während der NS-Zeit Heimat der Kölner Hitler-Jugend. 1979 wurde die Torburg zu einem Bürgerzentrum umgebaut. Fest verbunden ist die Severins-Torburg mit dem Karneval: So führt das Reiter-Korps Jan von Werth an Weiberfastnacht hier regelmäßig die Sage von „Jan un Griet“ auf; der Kölner Rosenmontagszug hat an der Severins-Torburg seit vielen Jahren seinen Startpunkt.

Seit 2005 ist die Torburg zudem offizielle „Trau-Stelle“ für angehende Ehepaare und nach dem Rathaus der zweitbeliebteste Ort der Stadt, sich verliebt das Ja-Wort zu schenken. Und noch eine Anekdote: Schräg gegenüber der Torburg wohnte einst der Kölner Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken.

Kölner Westen

Zwischenwerk Va (Belvederestr. 151)

In der naturbelassenen Umgebung von Müngersdorf und umgeben von Kleingartenvereinen sowie Sportplätzen des Sportparks Müngersdorf befindet sich das Zwischenwerk Va nördlich vom Haus Belvedere. Es wurde erbaut von 1875 bis 1877 und erfuhr alle notwendigen Verstärkungs- und Modernisierungsphasen erfahren. 1920/21 wurde das Werk teilgeschleift, doch die Kehlkaserne sowie die Flanken – und Kehlgräben mit Grabenstützmauern konnten bis heute erhalten werden. Nach der Teilschleifung sahen die Planungen vor, das Werk als Erholungsstätte mit Volkswiese zu nutzen. Demzufolge wurde 1924 eine Waldschule angelegt, die im darauffolgenden Jahr eröffnet werden konnte. 1927/28 wurde das Areal um eine Spielwiese, einem Turn -und Sportplatz sowie Sandbecken nach einem Entwurf des Architekten Theodor Nußbaum erweitert. Nachdem das Werk bereits 1939 als Städtische Garten-Freiluftschule genutzt wurde, hat 1987 die Städtische Freiluft – und Arbeitsgartenschule hier ihre Heimat gefunden. Heute wird das Zwischenwerk als Freiluft – und Gartenschule, kurz „FreiLuGa” bezeichnet. Hier kann ein einmaliges Denkmal, nämlich das Rheintal von 1932 als geologisches Wandmodell, bestaunt werden. Das Wandprofil entspricht indes nicht mehr den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen., da es den Wissensstand von vor 100 Jahren darstellt. Die geologische Wand steht seit 1980 unter Denkmalschutz. Im Jahr 2008 erfolgte eine behutsame Restaurierung. 2019 erhielt das FreiLuGa-Areal eine Auszeichnung innerhalb der UN-Dekade für Biologische Vielfalt.

Ein Gittertor und weitere Sicherheitsanlagen verhinderten den Zugang zum ohnehin gut getarnt liegenden Fort, wovon sich auch heute noch Besucher überzeugen können. Es besaß 13 Kasematten in seinen Flügeln, die als Pulvervorräte dienten.

Gelegentliche Führungen bietet die Bürgervereinigung Ehrenfeld an.

Kölner Westen

Fort IV (Freimersdorfer Weg 2)

Das ehemalige Fort IV in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes des Telekom Post Sport-Klubs (TPSK) Köln am Freimersdorfer Weg gehörte mit elf weiteren Forts und 23 Zwischenwerken zur Gesamtanlage der Festung Köln. Erbaut zwischen 1874 und 1877 gilt es dank einer Breite von 330 Metern und einer Tiefe von 210 Metern als eines der größten Forts und bot Platz für rund 2500 kasernierte Soldaten.

Ein Gittertor und weitere Sicherheitsanlagen verhinderten den Zugang zum ohnehin gut getarnt liegenden Fort, wovon sich auch heute noch Besucher überzeugen können. Es besaß 13 Kasematten in seinen Flügeln, die als Pulvervorräte dienten.

Gelegentliche Führungen bietet die Bürgervereinigung Ehrenfeld an.